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Die dunkelste Stunde - Genozide

Außerdem:

Ölboom in Ostafrika
Nicaragua-Solidarität
Italienischer Kolonialismus

403 | Juli/August 2024

Der Genozid in Ruanda ist 30 Jahre her, der deutsche Völkermord im heutigen Namibia geschah vor 120 Jahren. Diese Jahrestage sind Anlass zum Gedenken – und für unser Dossier.

Das 20. Jahrhundert wird immer wieder als Jahrhundert der Genozide bezeichnet. Doch diese Verbrechen sind nicht mit dem 20. Jahrhundert zu Ende gegangen, wie beispielsweise der Genozid an den Jesid*innen zeigt. Und gerade wird mit Blick auf die Situation im Sudan vor einem Genozid gewarnt: In der Stadt El Fasher werden etwa 1,8 Millionen Sudanes*innen von Milizen belagert. Auch im aktuellen Diskurs hat der Begriff Konjunktur.

Deshalb beschäftigen wir uns im Dossier mit dem Begriff des Genozids. Wo kommt er her? Welche Schwierigkeiten gibt es damit? Welche Verbrechen werden als Genozid verstanden und welche nicht? Wir thematisieren Beispiele in verschiedenen Jahrhunderten: vom Genozid an der Indigenen Bevölkerung in Nordamerika über den Genozid an den Herero und Nama bis hin zu den Genoziden an den Rohingya und den Jesid*innen.

Themenschwerpunkt: Genozide

»Du bist okay – Du stehst mit den anderen«

Editorial

von iz3w redaktion

**Wir doch nicht**
Der Begriff des Genozids ist unverzichtbar und unvollkommen
von Larissa Schober

**Die Taten der Anderen**
Der Opfernationalismus am Beispiel der ehemaligen Sowjetunion
von Peter Korig

**Genozid-Inflation**
Instrumentalisierung und Abgrenzungsprobleme einer Definition
von Thomas Schmidinger

**Erbe des Siedlerkolonialismus**
Zum Genozid an der Indigenen Bevölkerung Nordamerikas
von Alan W. Clarke

**Bilder der Gewalt**
Der Genozid an den Rohingya und die Medien
von Nay San Lwin und Majid Lenz

**Kein Weg zurück**
Der Völkermord an den Jesiden hat eine neue Realität geschaffen
von Oliver M. Piecha

**»Wir brauchen öffentlichen Druck«**
Interview mit der Rechtsanwältin Kareba Hagemann über die Abschiebungen von Jesid*innen aus Deutschland
von Katrin Dietrich und Sarah Wehrle

**120 Jahre später**
Zur Aktualität des Völkermords 1904 bis 1908 in Namibia
von Reinhart Kößler

Hefteditorial

**Krasse Krise und ein Ruck nach Rechts**
Editorial
von iz3w redaktion

Politik und Ökonomie

**Das Erbe von Tian’anmen**
Chinas Angriff auf die internationale Menschenrechtspolitik
von Lars Konheiser

**Arbeitskämpfe für die Demokratie**
Am Widerstand in Myanmar beteiligen sich auch Gewerkschaften
von Helene Buchholz und Marcus Wild

**»Ein paralleles Rechtssystem«**
Interview mit Fabian Flues über Investitionsschutzgesetze
von Antje Vieth

**Von der Befreiung zur Diktatur**
Lernerfahrungen aus der Solidaritätsbewegung zu Nicaragua
von Klaus Heß und Matthias Schindler

**Der türkische Patient**
Die Inflation fußt auf Armut, Marktkonzentration und Haushaltsdefizit
von Ilhan Dögüs

**Projizierte Aggression**
Antisemitismus in der Türkei vor und nach dem 7. Oktober
von Danyal Casar

**Gut vernetzt**
Zum Widerstand gegen die Fossilindustrie in Ostafrika
von Martina Backes und südnordfunk Team

**Feinde des Staates**
Widerstand gegen die EACOP wird zur tödlichen Aufgabe
von Witness Radio

Kultur und Debatte

**Bis heute traumatisch**
Maji-Maji: Verdrängter Genozid oder erinnerter Widerstand?
von Henriette Seydel

**»Jedes Objekt steht in einem Beziehungsgeflecht«**
Interview zur Ausstellung »Afrika. Die vergessenen Sammlungen«
von Heiko Wegmann

Rezensionen

**Keine folgenlose Soap**
von Georg Lutz

**Mein Vater und sein Geist**
von Winfried Rust

**Der Kampf gegen die »Schlange Sozialescham«**
von Sarah Wehrle

**»Großvater, wo bist du?«**
von Josephine Haq Khan

7,00 €

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