Ein Mann mit weißem Hemd und grüner Hose geht einen Weg entlang zwischen Hütten eines Lagers, in dessen Mitte ein Bach fließt.
Angehörige der Rohingya in einem IDP-Camp nahe Sittwe, Rakhaing (2013) | Foto: EU Civil Protection and Humanitarian Aid | CC BY-ND 2.0

Bilder der Gewalt

Der Genozid an den Rohingya und die Medien

Die Bilder der Gewalt aus dem Jahr 2017 sind noch vielen in Erinnerung. Das liegt auch daran, dass Journalist*innen vor Ort waren und die Grausamkeiten dokumentierten, die die Armee Myanmars, die Tatmadaw, an Angehörigen der Rohingya verübte. Welche Rolle spielten Medien bei der Aufklärung und der Anerkennung des Genozids an dieser Minderheit? Und wie ist die Situation im Rakhaing-Staat heute?

von Nay San Lwin und Majid Lenz

20.06.2024
Veröffentlicht im iz3w-Heft 403
Teil des Dossiers Genozide

Bilder brennender Dörfer und Ströme verzweifelter Flüchtlinge erschüttern im August 2017 die Welt. Die Flüchtenden waren Rohingya, eine ethnische Minderheit muslimischen Glaubens in Myanmar, einem Land, in dem mehrheitlich der Buddhismus praktiziert wird. Es war die zweite Attacke der Tatmadaw innerhalb von zwei Jahren. Die erste begann im Oktober 2016, als das Militär in einige Dörfer im Nordteil des Rakhaing-Staats einfiel. Im August 2017 kam es zu einer flächendeckenden Vertreibung aus der Küstenregion. Dabei wurden über 25.000 Rohingya ermordet, zehntausende erlitten sexualisierte Gewalt und über 700.000 Menschen mussten fliehen. Heute gilt dieses Ereignis als Genozid.

Es ist der gemeinsame Verdienst von etablierten Reporter*innen und Bürgerjournalist*innen, dass die Gewalt gegen die Rohingya internationale Aufmerksamkeit erregte. Obwohl der Zugang zu sozialen Medien zur Zeit des Verbrechens schwierig war und bereits viele Fehlinformationen im Umlauf waren, konnten sich Journalist*innen digitale Plattformen zunutze machen. Sie dokumentierten die Grausamkeiten in Echtzeit und gaben einen Einblick in die im Rakhaing-Staat stattfindenden Schrecken.

Rohingya-Dörfer werden aus der Luft bombardiert und die gesamte Be­völkerung leidet

Auch die übrigen Rahmenbedingungen waren schwierig: Journalist*innen wurde der Zugang zur Region verweigert, die anhalt

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