Motiv aus "Apsara Engine" von Bishakh Som, es geht um queere Utopien. Zwei Personen und vier Katzen sitzen auf einem futuristischem Boot.
Ausschnitt aus dem Innenumschlag der Graphic Novel "Apsara Engine" (klicken für Vollbild) | (c) Feminist Press

Utopie & Praxis

Was wäre wenn?

Was wäre wenn? Und wie sähe eine bessere Welt aus? Die Utopie ist zurück – oder sie erlebt zumindest in Zeiten multipler Krisen eine Renaissance. Ob Degrowth-Ansätze, eine Welt ohne Gefängnisse oder das Enteignen und Vergesellschaften von Immobilien­konzernen – inzwischen sprechen viele über radikale Zukunftsideen.

Außerhalb der Metropolregionen, ist das Nachdenken über eine bessere Welt oft eines, das nicht nur die Zukunft, sondern auch Vergangenheit und Gegenwart einschließt: Die Snotty Nose Rez Kids erwecken in ihren Songs und Musikvideos Zukunftsvorstellungen von Native Americans zum Leben und afrobrasilianische Feminist*innen reifen in ihrem Aktivismus auf das widerständige Erbe der Quilombo-Gesellschaften zurück.

Wir wollen uns in diesem Dossier der Frage widmen, wie Utopien global gedacht und realisiert werden. Was macht linke Utopien aus und welche Fallstricke birgt das utopische Denken?

Wie wollen wir leben?

Es sind mehrere Schwarze Personen abgebildet - mit Science-Fiction Kleidung und Ausrüstung vor einem futuristischen Hintergrund

Der Gedanke an die Zukunft Afrikas sprengt den Rahmen

Die Vor­stellung an ein utopisches Afrika wirkt – durch westliche Medien – fast unrealistisch. Afro­futu­rismus versucht den Gedanken einer besseren Zukunft in die Wirklich­keit umzu­setzen, aber auch das stellt sich als komplex dar.

Der Fluss Euphrat in Rojava in einer kargen Landschaft. Die Autonomieregion steht inmitten von Krieg für Hoffnung und Selbstverwaltung.

Unter ständiger Bedrohung

Rojava steht in einer von Krieg und Autori­tarismus geprägten Welt für Hoffnung, Selbst­verwaltung und die Möglich­keit einer anderen Gesell­schaft. Ist die Autonomie­region gelebte Utopie?

Gebäude mit der Aufschrift Frantz Fanon School

»Befreites Gebiet«

Sozialismus im Township – kann das gehen? Die Bewohner*innen des südafri­kanischen eKhenana, welches aus einer Land­besetzung hervor­gegangen ist, leben es vor. Die Kommune ist selbst­organisiert und entscheidet basis­demokratisch.

Illustration schwarzer, afrodiasporischer Personen in bunten Kleidern - vermutlich beim Tanz in festlicher Kleidung

Die Macht zu verwirklichen

Un­ab­hängige, autarke Gesell­schaft­en, gegründet von Menschen, die der Sklav­erei entflohen sind – das Erbe der Quilombos dient afro­brasilian­ischen Femin­ist­*innen als Inspira­tion.

Animation einer fliegenden Stadt über den Wolken mit Sonnenuntergang

Red Future

Die euro­päische Siedler-Utopie bedeutete für die Indi­genen Gruppen Amerikas Gewalt und Tod. Bis heute leben viele in Armut. Ist die Utopie also un­widerruflich kolonial? Welche Zukunfts­visionen entwickeln Betroffene unter diesen Be­dingungen?

Wandmalerei, Mural, mit einer farbenfrohen Figur, welche Bücher und Stifte in Händen hält und für Bildung wirbt

Decolonize Utopia!

Eine Vermitt­lung des Utopie­begriffs über Raum und Zeit

Es gibt viele verschie­dene Zugänge zur Bedeutung von Utopien. Was trennt und was vereint die Zukunfts­vor­stellungen indigener Aktivist*innen und pro­gressiver Science Fiction? Und: Sind Utopien universali­sierbar?

von Alexander Neupert-Doppler

überlebensgroße futuristische Faust-Skulptur vor dem Spadina Museum (Toronto) in Gold, Blau, Grün

Science-Fiction und die Schwarze Spekulative Tradition

Afro­futurismus als Genre erlebte in den vergang­enen zehn Jahren eine Explosion. Mit African­futurism und African Futurism treten nun eine neue Form utopischen Denkens aufs Tapet, die die Black Experience vom afrika­nischen Kontinent aus betrachten. Was steckt dahinter?

Das Bild zeigt ein Lagerfeuer mit Menschen, die für die Basisorganisierung bei Commons stehen

Keimform der Welt von Morgen

Linke Zukunfts­gestaltung umfasst oftmals den Gedanken der Commons, also die selbst­organisierte und basis­demokratische Verteilung von Gütern und Dienst­leistungen. Ein Plädoyer für das trans­formative Potential des Commoning

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